Kursprogramm
Autistische Störungen in der Kinderarztpraxis
Kurs: 2024-095
06.11.2024
Dozent*in: Dipl.-Psych. Claus Lechmann
Schwerpunkte: Autismus, Behinderung, Diagnostik, Störungen, Therapie,
Schwerpunkte: Autismus, Behinderung, Diagnostik, Störungen, Therapie,
Inhalt:
Häufig fallen den Eltern von autistischen Kindern schon früh Besonderheiten in der Entwicklung ihres Kindes auf. Spätestens mit Ausbleiben der Sprachentwicklung wird dann die Kinderärztin bzw. der Kinderarzt mit den besorgten Fragen der Eltern konfrontiert. Wie kann nun eine „normale“ Sprachentwicklungsverzögerung von einer autistischen Störung unterschieden werden?
Die Früherkennung des Autismus hat in den letzten 25 Jahren eine rasante Entwicklung gemacht. In den USA ist von der American Academy of Pediatrics ein Autismus-Screening für alle 18 bis 24 Monate alten Kinder vorgesehen. Die aktuelle, deutsche S3-Leitlinie empfiehlt kein allgemeines Screening, beschreibt aber prägnant die „red flags“ der Früherkennung. Klar erscheint mittlerweile, dass der Kern der autistischen Symptomatik die fehlende „Joint Attention“ ist; frühkindliche Autisten zeigen ihren Eltern nicht, was sie interessant finden. Diese fehlende „joint attention“ kann ohne große Aufwendungen in der Kinderarztpraxis überprüft werden, was anhand von Videos veranschaulicht werden soll.
Ein frühzeitiges Erkennen des Autismus erspart den Eltern eine endlos erscheinende Zeit des unsicheren Wartens und eine gezielte, autismusspezifische Therapie kann früher eingeleitet werden, was wiederum die Prognose verbessern kann. Die Kinderarztpraxis ist i.d.R. die erste Anlaufstelle und hat so die Schlüsselstellung in der Früherkennung.
Neben der Symptomatik eines klassischen Frühkindlichen Autismus soll insbesondere das Asperger-Syndrom thematisiert werden. Die Früherkennung des Asperger-Syndroms ist wesentlich schwieriger. Deshalb wird das Asperger-Syndrom nicht selten übersehen und die Auffälligkeiten werden abgetan oder anderweitig diagnostisch eingeordnet. Die Eltern haben häufig eine lange Odyssee hinter sich, bis der Begriff ‚Asperger’ fällt und sie in diesem Konzept eine passende Beschreibung ihres Kindes finden. Auch für das Asperger-Syndrom soll vor allem der diagnostische Blick anhand von Videoaufnahmen geschult werden.
Die Empfehlungen der aktuellen S3-Leitlinie zu Autismus-Spektrum-Störungen fließen in das Seminar ein.
Informationen zum Dozent: Claus Lechmann
Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut,
Leiter des AutismusTherapieZentrums, Köln, Mitglied in der Steuerungsgruppe zur Erstellung der S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Autismus-Spektrum-Störungen und des Wissenschaftlichen Beirates von autismus Deutschland.
Termin:
06.11.2024 (15:00 - 19:15 Uhr) (5 Fortbildungspunkte)
Teilnehmerzahl: max. 25 TN
Kosten:
150,00 Euro (Frühbucherpreis bis 06.10.2024)
190,00 Euro (Kursgebühr ab 07.10.2024)
Die Veranstaltung wird bei der Psychotherapeuten-Kammer NRW akkreditiert.
Bitte BARCODE mitbringen
Kursleitung:
Dipl.-Psych. Claus Lechmann