
Kursprogramm
Videogestützte Intervention zur Verbesserung elterlicher Feinfühligkeit
Kurs: 2024-115
29.11.2024 - 30.11.2024
Dozent*in: verschiedene
Schwerpunkte: Bindung, Eltern, Förderung,
Schwerpunkte: Bindung, Eltern, Förderung,
Inhalt:
- Woran erkenne ich, dass mein Baby hungrig ist?
- Woher weiß ich, ob mein Baby bereit ist zu spielen?
- Wie kann ich sehen, ob mein Baby müde ist?
Diese und viele andere Fragen stellen sich alle wichtigen Bezugspersonen im täglichen Umgang mit ihren Babys und Kleinkindern. Das Wahrnehmen und richtige Interpretieren der kindlichen Signale ist dabei eine Grundvoraussetzung für einen feinfühligen Umgang mit dem Baby. Nur dann kann eine angemessene und prompte Reaktion erfolgen, in der sich das Kind verstanden fühlt und ein grundsätzliches Vertrauen in die Welt aufbaut. Die Möglichkeiten zur praktischen fachlichen Förderung der Feinfühligkeit in den beiden ersten Lebensjahren eines Kindes sollen Thema dieses zweitägigen Kurses sein.
Am ersten Tag werden die Ursprünge, die bindungstheoretische Fundierung, die Ziele und Interventionsebenen sowie die charakteristischen Methoden der Förderung elterlicher Feinfühligkeit für die Einzel- und Gruppenarbeit auf der Grundlage der STEEP-Prinzipien vorgestellt.
Dabei stützt sich das Seminar auf die Ergebnisse des Minnesota Parent-Child Projects (MPCP), einer von Amos Deinard und Byron Egeland bereits im Jahre 1975 konzipierten Studie. Sie stellt eine der aufwändigsten prospektiven Längsschnitterhebungen mit bindungstheoretischer Schwerpunktsetzung dar und umfasst nach mehr als 40 Jahren Laufzeit mittlerweile Daten aus vier Generationen. Die Umsetzung der Erkenntnisse aus dem MPCP zur bindungsorientierten fachlichen Arbeit hält bis heute weltweit an.
Am zweiten Tag werden praktische Einblicke in eine der wirkungsvollsten Strategien, auf die man bei der Förderung der elterlichen Feinfühligkeit zurückgreifen kann, vorgestellt: das Filmen der Eltern und Kinder.
Zahlreiche Frühpräventionsprogramme zur Förderung der Eltern-Kind-Bindung wie etwa das STEEP-Programm, auf dessen Prinzipien das Seminar aufbaut, machen sich diesen positiv evaluierten Effekt zunutze und integrieren die Videoarbeit in ihre Angebotsstruktur. Die Videoarbeit beinhaltet, dass sich die Eltern gefilmte Interaktionssequenzen mit ihrem Kind (z.B. Füttern, Wickeln, Spielen u.a.) unter Anleitung einer pädagogisch-therapeutischen Fachkraft ansehen. Das gemeinsame Ansehen des Videos fördert die Fähigkeit, die Perspektive des Kindes einzunehmen, neue Einsichten in die Gefühle und Verhaltensweisen ihres Kindes zu gewinnen und den eigenen Umgang mit den kindlichen Signalen zu reflektieren.
Mithilfe offener Fragen und dem Einsatz psycho-edukativer Interventionstechniken soll im Rahmen der Videoarbeit die Feinfühligkeit verbessert werden.
Neben kurzen theoretischen Impulsvorträgen werden praktische Übungen an Videos mit Interaktionsbeispielen zentrale didaktische Bestandteile sein.
Termine:
29.11.2024 (09:00 – 16:00 Uhr)
30.11.2024 (09:00 – 16:00 Uhr)
Teilnehmerzahl: max. 20 TN
Kosten:
360,00 Euro (Frühbucherpreis bis 29.10.2024)
410,00 Euro (Kursgebühr ab 30.10.2024)
Kursleitung:
Dr. Jessica Carlitscheck
Dipl.-Heilpäd. Claudia Götz